Umschulungen
Nachdem zwei Klassen der Fachinformatiker:innen das IT-Bildungshaus nach den IHK-Prüfungen verlassen haben, schauen wir zurück auf die menschlichen Herausforderungen der Umschulung und die Unterstützung durch das Team vor Ort.
Tschüß! Zwei Klassen gehen ins neue Berufsleben - Bis kurz vor den mündlichen Prüfungen wurden im IT-Bildungshaus noch Probepräsentationen vor Trainer:innen und „Mitschüler:innen“ gehalten, um die Sicherheit in einer Prüfungssituation zu verbessern.
Jetzt sind die letzten mündlichen Prüfungen abgelegt und die beiden Abschlussklassen in Vollzeit und in Teilzeit haben das IT-Bildungshaus verlassen.
Von den 29 Teilnehmenden, die in den letzten Wochen ihre schriftlichen und mündlichen IHK-Prüfungen abgelegt haben, haben 22 beide Prüfungen bestanden und fangen spätestens jetzt ihre neue Arbeit an. Vier werden bei den nächsten Prüfungsterminen die schriftliche oder mündliche Prüfung noch einmal ablegen und sind dann erst fertig. „Das Team im IT-Bildungshaus freut sich über die vielen guten Ergebnisse, für die sich die individuelle Unterstützung gelohnt hat. Und wir leiden natürlich mit denen, die nicht zu den Prüfungen kamen oder sie nicht bestanden,“ so Gabi Rosenbaum vom IT-Bildungshaus.
Manchen fiel die Umschulung und die Prüfungen leicht und Fleiß reichte, um zu bestehen. Andere mussten sich intensiv auch in ihrer Freizeit mit dem Stoff auseinandersetzen und wenige brachen die Umschulung vorzeitig ab oder merkten kurz vor dem Ende, dass sie den Belastungen in der Prüfungsphase (noch) nicht gewachsen waren. Für alle gilt: die Pandemie mit ihren Wechseln zwischen Lernen am Monitor zuhause und dem persönlichen Unterricht in der Klasse machte das Bestehen nicht einfacher.
Mit guter Begleitung und Unterstützung zum Ziel
Obwohl Erwachsene im Vergleich zu jungen Lernenden weniger abgelenkt sind und in der Regel ihre Herausforderungen besser meistern, haben viele Teilnehmende persönliche Hürden zu nehmen, die das Weiterkommen erschweren.
Dessen sind sich die Mitarbeitenden im IT-Bildungshaus bewusst und gehen entsprechend direkt und aufmerksam auf die Teilnehmenden zu.
Nina Henke ist als sozialpädagogische Betreuung ganz eng an den Klassen dran und versucht bei den ersten Anzeichen von Problemen bei Teilnehmenden herauszufinden, ob jemand Unterstützung braucht. „Die Leute, die bei uns im Unterricht sind, sind nicht nur aus verschiedenen Generationen, sie haben auch sehr unterschiedliche Lebensläufe, Erfahrungen und Vorkenntnisse. Manche sind weniger belastbar oder müssen erst in die Rolle des/der Lernenden hineinwachsen, weil sie diese verlernt haben.“ Wenn sich die Teilnehmenden öffnen, kann Nina Henke ihre Lage einschätzen und möglicherweise Hilfe anbieten. „Die allermeisten Teilnehmenden kommen mit der Situation und dem Stoff gut zurecht und helfen sich in der Regel gegenseitig. Für Manche betreiben wir aber gern einen hohen Aufwand, weil wir sehen, dass sie es mit unserer Unterstützung schaffen können, den Abschluss zu machen. Und das wollen wir natürlich unbedingt,“ sagt Nina Henke strahlend.
Was kann sie zukünftigen Teilnehmenden raten, damit sie optimal gefördert werden können?
„Sich ehrlich einschätzen und sich nichts vormachen, wenn es irgendwo hapert.
Offen sein gegenüber Angeboten vonseiten der Mitarbeitenden.
Das eigene soziale Umfeld informieren und einbeziehen“
Motivation und Ansporn für die Zukunft
Besonders motivierend sind das Lob und der Dank der beiden Abschlussklassen an das Team des IT-Bildungshaus. Nach den Prüfungen gingen viele dankbare Meldungen für den Einsatz des Teams ein. Unter anderem wurde gelobt, dass man sich im IT-Bildungshaus wohlgefühlt habe und es spürbar war, dass allen daran gelegen habe, den Teilnehmenden viel beizubringen und sie erfolgreich durch die Prüfung zu begleiten.
Blick auf die aktuellen Klassen
Die jetzigen Klassen von 2021 und 2022 im IT-Bildungshaus werden hoffentlich nicht mehr im Distanzunterricht lernen müssen. Hier im Haus in den Klassenräumen können alle viel besser aufeinander eingehen, sich helfen und auch Erfolge miteinander teilen. Die Vollzeitklasse von 2021 startet im August ins betriebliche Praktikum und die neu begonnene Klasse aus Juni 2022 befindet sich im Kommunikations-, Lern- und Methodentraining. Nina Henke sagt: „Es ist jetzt schon offensichtlich, dass die neue Klasse zu einer Gemeinschaft zusammenwächst, in der Starke helfen und Schwächere mitgenommen werden. Besser geht es nicht!“