Die Rückkehr in den Präsenzunterricht - ein Fazit

Umschulungsuntericht im Klassenraum

Verfasst am 05. August 2021

mobiles Arbeiten

Corona hat uns Alternativen gezeigt

In vielen Bran­chen und Berei­chen des Arbeits­le­bens wird gemun­kelt " Es wird nicht wieder so wie es vorher war". Hybri­des Arbei­ten ist das neue Schlag­wort für moderne Arbeits­plätze, wobei man mal hier und mal dort arbei­tet, aber auf keinen Fall wieder Voll­zeit im Firmen­büro.

Auch, wenn das noch abzu­war­ten ist, hat diese Zeit des dezen­tra­len Arbei­tens defi­ni­tiv etwas mit den Menschen, Arbeit­ge­ber wie Arbeit­neh­mer, gemacht: die einen gewan­nen das Vertrauen, das ihre Mita­r­bei­ten­den auch ohne Aufsicht effek­tiv arbei­ten und die ande­ren merk­ten, dass es Vorteile hat, zuhause zu arbei­ten und nur an manchen Tagen ins Büro zu fahren.

Online oder in der Klasse lernen

Die Beteiligten vergleichen

Eine Kolle­gin im Team des IT-Bildungs­hau­ses ist unter ande­rem zustän­dig für alles Sozi­ale und Zwischen­mensch­li­che der Umschu­lung. Nina Henke hat jetzt die Umschü­ler:innen beglei­tet, die nach fast einem Jahr, in dem ihre Umschu­lung nur aus Distanz­un­ter­richt über Teams bestand, in das IT-Bildungs­haus umzo­gen:

Diesem Umzug ging eine Bespre­chung mit der Klasse via Teams voraus, in der über die Hygi­e­ne­re­geln im IT-Bildungs­haus aufge­klärt und die Orga­ni­sa­tion bespro­chen wurde. Viel wich­ti­ger war aber, dass die Teil­neh­men­den ihre Vorbehalte und Unsicherheiten äußern konnten, wie die

  • Angst vor Anste­ckung,
  • Befürch­tun­gen, die Umstel­lung des Allta­ges auf die 8-9-stün­dige Abwe­sen­heit nicht zu schaf­fen und nicht zuletzt,
  • dass es keine Möglich­keit mehr geben würde, die Aufzeich­nung des Unter­richts später genau anzu­se­hen.  

Nina besprach diese Themen mit der ganzen Klasse und in Einzel­ge­sprä­chen und ebne­ten so, wo nötig, den Weg in die Klas­sen­räume ein der Über­see­stadt. Vor Ort verschwan­den die anfäng­li­chen Hemm­nisse nach und nach und die meis­ten Teil­neh­men­den empfan­den das gemein­same Lernen im Klas­sen­raum als Berei­che­rung. Denn, die meis­ten hatten sich spezi­ell wegen des Präsenz­un­ter­rich­tes beim IT-Bildung­haus ange­mel­det und  ...

... die Vorteile des Präsenz­un­ter­richts stell­ten sich heraus:
  • Es gibt weni­ger Ablen­kung durch häus­li­che Themen
  • Die Abgren­zung bei Feier­abend ist besser, man ist fertig, wenn man das Haus verlässt
  • Die Arbeit­s­at­mo­sphäre ist inten­si­ver, die Moti­va­tion höher
  • Der direkte sozi­ale Kontakt zu den ande­ren Teil­neh­men­den wird hoch geschätzt
  • Es werden mehr Randt­he­men und Facht­he­men in der Tiefe mit den Dozen­ten bespro­chen
  • Die Trai­ner erken­nen Lern­pro­bleme besser und unter­stüt­zen so auch ohne Nach­frage
  • Man kann seine Schwä­chen nicht verste­cken und arbei­tet sie statt­des­sen auf
Was war besser im Home­of­fice
  • Keine lange Anfahrt – mehr Zeit zum Lernen
  • Keine Ablen­kung durch die Fragen ande­rer Teil­neh­men­den und durch Gesprä­che

Dezentrales Lernen birgt Risiken

Es zeigte sich, dass die infor­melle Kommu­ni­ka­tion, die für alle Betei­lig­ten wich­tig ist, über das Web prak­tisch nicht statt­ge­fun­den hat. So passierte es mögli­cher­weise, dass sich Teil­neh­mende im Home­of­fice selbst als viel besser einschät­zen als sie sind und nicht merk­ten, dass sie eigent­lich weni­ger verste­hen als der Groß­teil der Klasse. Wenn es ganz dumm läuft, bleibt die selb­stän­dige Entwick­lung eines Program­mes als Arbeits­auf­trag, in den ersten Code­zei­len stecken und es fält erst bei der Präsen­ta­tion auf. Wer zuhause abge­lenkt ist und denkt, er oder sie könne mehrere Stun­den Unter­richt später in der Aufzeich­nung nach­a­r­bei­ten, bringt sich in einen Teufels­kreis aus Zeit­not und Lern­de­fi­zi­ten. So ist es trotz aller Bemü­hun­gen auf beiden Seiten möglich, dass man im Laufe der Umschu­lung einen Teil der Teil­neh­mer verliert oder sie beim Abschluss unter ihren Möglich­kei­ten blei­ben, aus Grün­den, die bei Präsenz­un­ter­richt ausge­räumt werden können. Im Übri­gen haben Studien belegt, dass im Präsenz­un­ter­richt Wissen besser und nach­hal­ti­ger vermit­telt wird.

Präsenzunterricht

Alle zurück auf den Erfolgsweg!

Zwei Männer gehen durch einen IT-Klassenraum

Es war ein Kraft­akt für alle, diese 16 Monate dezen­tra­len Lernens und Arbei­tens. Wir hoffen, die Pande­mie zwingt uns nie wieder in diese Situa­tion. Denn es ist unser wich­tigs­tes und erklär­tes Prin­zip, mit allen Teil­neh­men­den gemein­sam hier im Haus zu lernen. Wir werden hier im IT-Bildungs­haus dieses Erfolgs­prin­zip nicht aufge­ben, es sei denn wir werden gezwun­gen.

Unsere sozi­al­päd­ago­gi­schen Mita­r­bei­te­rin­nen sind an vier Tagen in der Woche im Haus. Sie sind ansprech­bar für jede/n Teil­neh­men­den, der/die auftau­chende Probleme anspre­chen möchte. In diesen Situa­ti­o­nen merkt man, dass die persön­li­chen Begeg­nun­gen auf dem Flur und an der Kaffee­ma­schine durch kein Remote-Unter­richts­pro­gramm der Welt zu erset­zen sind.

 

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